Überraschendes Ergebnis für Schwimmbadsanierung

CDU-Fraktionssitzung befasst sich mit dem Ergebnis der Machbarkeitsstudie

Schwimmbad Griesheim Quelle: Stadt GriesheimSchwimmbad Griesheim Quelle: Stadt Griesheim

Wichtigstes Thema der jüngsten Fraktionssitzung der CDU Griesheim, die am vergangenen Donnerstag, dem 24. September, stattgefunden hat, war die inzwischen vorliegende Machbarkeitsstudie zur Freibadsanierung. 

Wie berichtet, hatte sich herausgestellt, dass das Griesheimer Freibad sanierungsbedürftig ist. Ein Ingenieurbüro hatte dazu Ende 2018 Vorschläge für eine Modernisierung des Freibades vorgelegt. Dafür wurden Kosten von zirka neun Millionen Euro ermittelt, wobei dieser Neubau im Bestand auch noch einen Verlust der 50-Meter-Bahnen zugunsten von 25-Meter-Bahnen zur Folge gehabt hätte.  Die Wasserfläche wäre insgesamt deutlich verringert worden.

Die Kooperationsparteien CDU, Grüne, WGG und FDP hatten deshalb Anfang 2019 beantragt, eine Bedarfsermittlung zu Umfang und Kosten der tatsächlich notwendigen Sanierungserfordernisse zu beauftragen. Der Antrag sieht weiterhin vor, eine Fortführung des Badebetriebs im Freibad für weitere fünfzehn Jahre zu gewährleistet. Auch soll eine Planung für die Zusammenlegung von Hallen- und Freibad an einem Standort erfolgen.

Die Schwimmbad- und Bahnengröße, die für die Griesheimer Bürger die Möglichkeit bedeutet, unter Wettbewerbsbedingungen trainieren zu können, solle nach Ansicht der CDU-Fraktion beibehalten werden. Der Antrag war gegen die Stimmen der Opposition Anfang 2019 im Stadtparlament beschlossen worden.

„Ich bin vom Ergebnis der Machbarkeitsstudie angenehm überrascht“, führte der Fraktionsvorsitzende Hagen Novotny gleich zu Beginn der Fraktionssitzung am Donnerstag in das Thema ein. Die Studie zeigt auf, dass die Schäden des Schwimmbeckens wohl doch deutlich geringer sind als bisher vermutet worden war. „Das derzeitige Becken ist zwar nicht optimal, aber nach diesem Untersuchungsergebnis spricht nichts gegen eine weitere Nutzung im derzeitigen Bestand. Gleichwohl sind einige Ertüchtigungsmaßnahmen erforderlich“, berichtete Novotny weiter. Die Badewassertechnik sei in wesentlichen Teilen bereits in den letzten Jahren erneuert worden, so dass hier derzeit kein Handlungsbedarf bestehe.

„Die Geduld für die zusätzliche Zeit, die die fachliche Bestandsaufnahme benötigt hat und auch der Kostenaufwand hierfür haben sich wirklich gelohnt: Bei der jetzt aufgezeigten Sanierungsmöglichkeit können wir erheblich Kosten einsparen“, freute sich Novotny. „Nach den Erkenntnissen der Studie benötigen wir für die gesamte Sanierung doch nicht neun Millionen, sondern nur 2,5 Millionen Euro!“

Auf Basis der Machbarkeitsstudie haben die Koop-Parteien nun einen gemeinsamen Antrag zur Freibadsanierung für die kommende Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Danach soll die Bestandssanierung des Schwimmbeckens im Detail weiter geplant werden. Ziel sei, die Sanierungsmaßnahmen dann direkt nach der Freibadsaison 2021 durchführen zu können. Außerdem soll die Rutsche ertüchtigt und erhalten, die vorhandenen Gebäude mit Umkleidekabinen und Duschen bedarfsgemäß saniert werden. Ein fester Bestandteil der beantragten Freibadsanierung ist auch der Einbau einer Solarthermie-Anlage zur Verbesserung der CO2 -Bilanz in Griesheim als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Dafür sollen auch Fördermittel in Anspruch genommen werden. 

Die Gesamtausgaben für die Freibadsanierung werden im Antrag insgesamt auf maximal 2,5 Millionen Euro festgelegt und entsprechend für den Investitionshaushalt vorgesehen.

„Für die Freibadsanierung sind im Haushaltsplan 2020 insgesamt 5,7 Millionen Euro an Investitionen bis 2022 eingeplant. Diesen Betrag können wir nun im Haushalt 2021 auf 2,5 Millionen Euro reduzieren. Damit können in der mittelfristigen Finanzplanung 3,2 Millionen Euro gespart werden“, berichtete der Erste Stadtrat Klaus Rinecker in der Fraktionssitzung. „Dies ist bei sinkenden Einnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie ein wichtiger Beitrag, um in Griesheim finanziell handlungsfähig zu bleiben.“ Und der stellvertretende Vorsitzende des Schwimmbadausschuss Bernd Widmaier fügte hinzu: „Bei einer schnellen antragsgemäßen Beauftragung des Magistrats kann dort umgehend mit der konkreten Planung und Ausschreibung der Sanierungsarbeiten begonnen werden. Dann könnte die Umsetzung der Sanierung im Winterhalbjahr 2021 auf 2022 erfolgen und macht keine Schließung des Freibades nötig.“ Mit diesem Ziel vor Augen hoffe die CDU-Fraktion auf eine breite Unterstützung des KOOP-Antrages in der Stadtverordnetenversammlung.